Stress, Belastung und Jobangst? Chancen und Risiken der Corona-Krise

Jede wirtschaftliche Krise in der Vergangenheit brachte große ungeahnte Herausforderungen für Unternehmen und Selbstständige mit sich: Zukunftsangst, finanzielle Not und Sorgen um die Gesundheit gehören zu den größten Stressoren. Sie belasten unsere Psyche und lösen Zweifel und Ängste aus. Jedes Risiko bringt aber auch Chancen mit sich: Krisen verändern die Arbeitsmarktsituation und Lebensrealität, bringen aber auch viele Chancen mit sich, z. B. für die persönliche Weiterentwicklung oder auch wirtschaftliche Veränderungen.

Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft

Mitte März wurde Deutschland in einen kompletten Lockdown versetzt. Viele Firmen hatten plötzlich kaum Aufträge mehr, weswegen Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit geschickt wurden. Neben großen Industrien wie der Automobil- und Luftfahrtbranche, hat die Pandemie vor allem Bereiche wie die Gastronomie, die Messebranche und Personen aus Kulturstätten stark getroffen. Sie mussten ihre Arbeit wegen der hohen Infektionsgefahr niederlegen. Deshalb erwartet die nationale und globale Wirtschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Rezession. Selbstständige, die viele Monate kaum Einnahmen und trotzdem hohe Fixkosten haben, kommen in finanzielle Schwierigkeiten. Deshalb wird auch in den nächsten Monaten zu erwarten sein, dass viele Firmen die Insolvenz anmelden müssen. Vielen Menschen droht die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsplatzunsicherheit ist dabei oft belastender als die tatsächliche Arbeitslosigkeit selbst, da die Gedanken um Existenzfragen kreisen: Was passiert mit meinem Job? Wie werde ich meinen familiären Pflichten gerecht? Wie kann ich mich vor der psychischen Belastung schützen? Mehr Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise der Promotion-, Messe- und Event-Branche findest du in unserem Artikel Hat die Corona-Krise Auswirkungen auf unsere Branche? Wir haben gefragt!

Zusätzliche Belastung durch die Corona-Krise

Aufgrund von ständigen finanziellen oder existenziellen Sorgen kommt es bei vielen Menschen zu einer zusätzlichen psychischen Belastung. Wenig Freiheiten haben, sich eingesperrt fühlen, unerwarteter Kontrollverlust, Angst vor Krankheit, Angst vor Arbeitslosigkeit und die Angst um Angehörige bestärken diese Gefühle. Viele Menschen kommen damit gut zurecht – andere leiden mehr darunter. Dies kann sich auf unterschiedliche Arten äußern (Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Depression, Antriebslosigkeit, Suchterkrankungen, etc.) und auf Dauer auch krank machen. Diese neue Ohnmacht lässt die Menschen nicht zur Ruhe kommen.

Sorge um den Arbeitsplatz und die Existenz

Auch die wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen ist langfristig ungewiss und belastet Arbeitnehmer zunehmend. Neueinstellungen werden pausiert oder Personalressourcen gänzlich eingespart, auch bestehende Positionen werden kurzfristig gestrichen. Hiervon sind nicht nur Arbeitnehmer in kleineren mittelständischen Unternehmen betroffen, sondern auch Angestellte von Großunternehmen in der DACH-Region. Dieser zu verzeichnende Stellenabbau löst ein Gefühl der Ohnmacht und des Kontrollverlustes aus.

Die Corona-Krise als Chance: Mut zur Veränderung

Anstatt den intensiven Fokus auf nicht kontrollierbare Situationen zu lenken, besteht die Möglichkeit, sich auf Chancen zu konzentrieren, die Corona-Krise zu überstehen. Wie du trotz Krise einen kühlen Kopf bewahrst und deine Resilienz stärken kannst, erfährst du in unserem Artikel Resilienz stärken: Mit diesen Tipps meisterst Du Krisen besser. Auch beruflich muss die Krise keinen Stillstand für dich bedeuten. Es werden dir Angebote zur Verfügung stehen, die dich in deiner Arbeit weiterbilden und so auch stärken und unterstützen können. Du kannst die Zeit nutzen, um innovative Ideen zu entwickeln und auszuarbeiten. Auch durch das Erlernen neuer Fähigkeiten wie einer neuen Sprache oder einem Handwerk, baust du dein Portfolio stetig aus und kannst es im Idealfall zusätzlich für deinen Job nutzen. Stell dir die Frage: Was bringt mir Freude und kann ich beruflich als auch privat in Zukunft gut in mein Leben einbinden?

Hilfe durch die Agentur für Arbeit

Wenn dich durch die Corona-Krise finanzielle Sorgen plagen oder eine Arbeitslosigkeit droht, kannst du bei der Agentur für Arbeit Arbeitslosengeld I beantragen, um dich durch die Corona-Krise zu retten. Hier wurde die Bezugsdauer um drei Monate für diejenigen, deren Anspruch zwischen dem 1.5. und 31.12.2020 endet, verlängert. Des Weiteren bietet die Bundesagentur für Arbeit viele berufliche Weiterbildungs- und Förderungsmöglichkeiten während einer Arbeitslosigkeit. Hier hast du die große Chance, diese Zeit sinnvoll und effektiv zu nutzen.

Positiv nach vorne blicken

Eine weitere Möglichkeit ist einfach mal den Reset-Knopf zu drücken: Arbeite an deinem neuen Mindset und gehe Tätigkeiten nach, für die du sonst keine Zeit gefunden hast oder die dich in der momentanen Situation glücklich machen. Du kannst z. B. öfter Sport treiben und dich so sportlich und gesundheitlich auf Vordermann bringen. Aber dir steht es natürlich frei, in der neu zur Verfügung stehenden Zeit einfach nur zu entspannen. Wenn die Arbeit vor der Corona-Krise viel Anstrengung und Stress abverlangt hat, ist dies die Chance, sich mehr zu entspannen und die Zeit zu nutzen, den Körper zu regenerieren.

Zeit nutzen während der Corona-Krise

Menschen, die kurz vor der Rente stehen, haben außerdem die Möglichkeit, früher in Rente zu gehen, sollte dies keine großen negativen Auswirkungen haben. Es kann auch entspannend wirken, zu wissen, dass man das Arbeitsleben erfolgreich bewältigt hat. Die Möglichkeit einer längeren Auszeit in Form eines Sabbatjahres, kann auch eine Chance sein, sich neu zu orientieren und Zeit mit der Familie oder dem Partner zu verbringen. Dies sollte natürlich mit dem Arbeitgeber abgesprochen und schriftlich festgehalten werden.

Nimm dir die Zeit und denke über deine Prioritäten nach. Überdenke deine Sorgen und Ängste und versuche mit einem positiven Mindset in die Zukunft zu schauen. Nutze deine beruflichen Chancen und nimm die Herausforderung an. Mach dich selbst stolz!