Nach dem Studium ist vor dem Studium
Hast du einen Bachelor-Studiengang beendet, so hast du natürlich nun die Möglichkeit, mit einem folgenden Master-Studiengang dein Wissen weiter auszubauen. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn ein Master-Abschluss oder eine Promotion für deine weitere Karriere vorausgesetzt wird, z. B. im wissenschaftlichen Bereich oder auch für den Berufseinstieg bei manchen Unternehmen.
Trainee-Programm
Hast du einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre oder ähnlichem ist ein Trainee-Programm interessant für dich. Denn so ein Trainee-Programm zielt darauf ab, Führungskräfte auszubilden und dient der praktischen Heranführung an eine erste leitende Position. Der Begriff Trainee beschreibt laut Duden „jemanden (besonders Hochschulabsolvent/in), der innerhalb eines Unternehmens eine praktische Ausbildung in allen Abteilungen erhält und dadurch für seine spätere Tätigkeit vorbereitet wird“.
In vielen größeren Unternehmen ist ein Trainee-Programm der Einstieg ins Berufsleben. Ob Marketing, Vertrieb oder Management, immer mehr Unternehmen erwarten die Teilnahme an einem Trainee-Programm für eine spätere Einstellung. Dennoch ist es keine Pflicht, sich nach dem Studium nur auf Trainee-Stellen zu bewerben.
Ein Trainee-Programm dauert durchschnittlich 12 bis 24 Monate. In diesen Monaten durchläufst du mehrere Abteilungen, um dir einen Einblick zu verschaffen und arbeitest dort in der Regel auch an Projekten mit. Die Einstiegsgehälter liegen zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto monatlich je nach Unternehmen.
Volontariat
Als ein Volontär wird eine Person beschrieben, „die zur Vorbereitung auf ihre künftige berufliche (besonders journalistische oder kaufmännische) Tätigkeit [gegen geringe Bezahlung] in einer Redaktion, in einem kaufmännischen Betrieb o. Ä. arbeitet“ (laut Duden). Das Volontariat ist demnach eine journalistische Grundausbildung für Geisteswissenschaftler. Du wirst als Volontär zum Spezialisten in den Branchen Online-Medien, PR, Print oder Hörfunk ausgebildet.
Zeitungen, Zeitschriften, Verlage, Rundfunkanstalten, PR-Agenturen, aber auch Museen, Aktionshäuser oder Kunsthändler vergeben regelmäßig Volontariate, auf die du dich bewerben kannst. Ähnlich wie ein Trainee-Programm dauern Volontariate auch im Schnitt zwischen 12 und 24 Monate. Neben der praktischen Arbeit im Betrieb, kannst du meist auch spezielle Kurse und Seminare besuchen, die dich zusätzlich auf journalistische Aufgaben vorbereiten. Dein Volontariats-Gehalt liegt in der Regel zwischen 1.000 und 1.500 Euro brutto monatlich. Auch hier ist es natürlich von der Organisation oder vom Unternehmen und der Branche abhängig.
Praktikum
Ein Praktikum bietet dir erste Einblicke in ein bestimmtes Berufsfeld. Solltest Du Dir noch nicht sicher sein, in welchem Bereich du gerne arbeiten möchtest, ist ein kurzes Praktikum das Richtige für dich zur beruflichen Orientierung. Du hast in der Regel mit 1 bis 6 Monaten genügend Zeit, dir eine Meinung über die Tätigkeiten und Abläufe bzw. über das Tagesgeschäft in diesem Berufsfeld zu bilden.
Solltest du bereits ein Pflichtpraktikum während des Studiums gemacht haben, ist es kein Problem nach dem Studium noch ein freiwilliges Praktikum anzuhängen. Denn in deiner Laufbahn kannst du durchaus mehrere Praktika absolvieren und praktische Erfahrungen sammeln. Da freiwillige Praktika unter das Mindestlohngesetz (MiloG) fallen, kannst du mit einer angemessenen Vergütung rechnen.
Work & Travel, Au-pair, FSJ – Nutze ein Gap Year
Du möchtest dir nach deinem Studium eine Auszeit nehmen und dir erst einmal klar werden, wie deine weitere berufliche Karriere aussehen soll? Dann kannst du ein Gap Year dazu nutzen. In einem sogenannten „Lückenjahr“ zwischen Studium und Berufseinstieg hast du mehrere Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln.
Work & Travel
Das sogenannte Work & Travel ist gerade bei jungen Leuten sehr beliebt. Du möchtest vor dem typischen Arbeitsalltag noch die Welt bereisen, verschiedene Kulturen kennenlernen oder auch vor Ort deine Sprachkenntnisse ausbauen? Dann überlege dir rechtzeitig, welches Land dich interessiert, da organisatorisch noch einiges vor einem Auslandsaufenthalt anfällt, wie z. B. Visa beantragen, einen Flug buchen, Auslandsversicherung abschließen, Route planen, etc. Spezielle Agenturen oder Organisationen helfen dir dabei. Mit verschiedenen Gelegenheitsjobs im bevorzugten Land kannst du dir deine Reise finanzieren. Ob Gemüse pflanzen in Schweden, Tiere versorgen in Australien, Gäste betreuen in Kanada oder Promo-Jobs wie Flyer verteilen in den USA – die Art des Jobs hängt auch von deinem Wunschland ab.
Au-pair
Eine andere Möglichkeit, dir ein anderes Land anzusehen und dabei deine Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, bietet sich dir als Au-pair. Als Au-pair lebst du bei einer Gastfamilie und unterstützt diese bei der Kinderbetreuung und Hausarbeit. Meist dauert dein Aufenthalt rund ein Jahr und neben freier Unterkunft und Verpflegung erhältst du meist ein monatliches Taschengeld. Auch hierbei solltest du dir im Vorfeld überlegen, mit welcher Organisation du ins Ausland gehen möchtest und welches Land dich besonders interessiert, um alle benötigten Dokumente rechtzeitig zu erhalten. Wenn du also kinderlieb und geduldig bist, wäre ein Au-pair-Jahr eine Möglichkeit, ein anderes Land und deren Kultur kennenzulernen. Weitere Informationen findest du hier.
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
Wenn du dich nach deinem Studium gerne noch sozial engagieren möchtest, ist ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) das Richtige für dich. Egal ob du dich in sozialen oder kulturellen Einrichtungen engagieren möchtest, Schulen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Kirchengemeinden, Kindergärten oder Vereine sind für jede Hilfe dankbar.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu machen, wenn du dich eher für Flora und Fauna interessierst. Hier liegen deine Tätigkeiten bei der Pflege von Tierarten und Pflanzen. Du arbeitest viel im Freien und lernst je nach Betrieb oder Verein einiges über die Landwirtschaft, Waldgebiete oder Naturschutzgebiete.
Erfahrungen sammeln und Geld verdienen – Nebenjobs im Gap Year
Du möchtest dein Gap Year lieber dazu nutzen, dir mit ein paar Stunden Arbeit in der Woche ein kleines finanzielles Polster anzulegen? Dann bietet sich ein Nebenjob an. Überlege dir Berufsbereiche und Branchen, die dich interessieren. In deinem Gap Year kannst du mit verschiedenen Nebenjobs herausfinden, was dir gefällt und wo du beruflich Fuß fassen möchtest.
Mit beispielsweise Promotion-Jobs kannst du Erfahrungen in der Promotion-, Messe- und Event-Branche sammeln. Der vielleicht größte Vorteil? Deine Einsätze kannst du flexibel planen. Promotion-Jobs laufen meist auf selbstständiger Basis oder im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung, beispielsweise als kurzfristige Beschäftigung.
Übrigens: Nicht selten hat sich der Nebenjob später als Traumjob entpuppt und so manch ein Teilzeit-Promoter hat sich letztendlich selbstständig gemacht und seine eigene Agentur gegründet.
Direkt mit der Jobsuche beginnen
Du bist froh, dass du dein Studium endlich abgeschlossen hast und möchtest keine Zeit verlieren und lieber direkt in deinen Traumberuf einsteigen? Viele Unternehmen sind nahezu durchgehend auf der Suche nach Young Talents, nach Menschen mit frischen Ideen ohne Betriebsblindheit.
Im Internet findest du viele Job-Angebote über Jobbörsen. Nun heißt es, Bewerbungen schreiben und geduldig auf Rückmeldung warten. Das Auswahlverfahren in einigen Unternehmen dauert etwas länger. Daher kannst du dich auch ruhig schon vor Ende deines Studiums bewerben, wenn du bereits genau weißt, welche Jobs dich interessieren. Sind die passenden Stellen nicht dabei, dann sei einfach mutig und bewirb dich auch initiativ bei Unternehmen, deren Profil dir besonders zusagt.